Mittwoch, 19. Dezember 2012

"Geht's auch ohne Leckerli?" - "Persönlichkeit statt Leckerli?"

"persönlichkeit statt leckerli", "der hund muss es für den menschen machen", " ich arbeite ohne futter", "wir arbeiten mit körpersprache und mentaler stärke", ... etc...

hundetrainerInnen, die mit solchen sprüchen werben, unterdrücken angstreaktionen des hundes durch bestrafung;
setzen ihn so lange einer beängstigenden situation aus, bis der hund aufgibt;
setzen zwangsmaßnahmen ein, um das "unerwünschte" verhalten - das eigentlich nur zeigt, wie schlecht es dem hund geht - zu verhindern;
"korrigieren" (= im nettesten fall "auf die nerven" gehen) den hund so lange, bis er aufgibt...

ein hund verbellt (vielleicht auch schnappt/beißt nach) menschen, weil er schlechte erfahrungen gemacht hat, in seiner kindheit nicht viel kennengelernt hat und somit vieles als bedrohlich wahrnimmt,...
dieses video zeigt die extremste form von "ich arbeite ohne futter", nämlich das bestrafen des hundes für seine angstreaktion (!!!), indem ihm mit einer metallfutterschüssel auf den kopf geschlagen wird.

das sieht schlimm aus, oder? --- ist es auch, absolute tierquälerei - durch einen "angesehenen" hundetrainer.

diese extremform der bestrafung empfinden die meisten leute als verabscheuenswert und widerlich. das ist auch gut so.

aber hundetrainerInnen, die mit alpha-wurf, leinenruck, anschreien,... arbeiten oder den hund "reizüberfluten", sodass er nicht mehr reagieren kann, sind um nichts besser. oft werben dann die trainerInnen damit, dass sie den hund eh loben, streicheln - das ist dann für den hund das "geringste übel", bzw endlich wird er mal - weitgehend - in ruhe gelassen...

hunde, die weniger deutlich nach vorne gehen, wie der im video, sind durch leinenrucks, körpersprachliche bedrohungen unter umständen auch "ruhigzustellen"...
aber solche hunde wirken nur ruhig und "gut erzogen". in wirklichkeit wagen sie nicht, irgendetwas zu tun, ohne erlaubnis - und haben noch mehr angst, als vor dem "training", da sie ja zusätzlich noch angst vor der strafe (für ihre angstreaktion nach außen) haben.
daher sind so behandelte hunde bestenfalls in dem moment - für laien - unauffällig, aber in wirklichkeit gefährlicher, als je zuvor:
denn sie zeigen nicht, wie es ihnen geht, wovor sie angst haben, dass sie eigentlich ausweichen möchten,...
und irgendwann ist die ganze belastung dann möglicherweise doch zuviel - und der hund beißt - ohne vorwarnung, die wurde ja aberzogen - zu...

daher bitte: wählt eure hundetrainerInnen sorgfältig aus und seid misstrauisch bei den erwähnten sprüchen.
gutes hundetraining ohne belohnung in form von leckerlis gibt es nicht.
und für die, die sich fragen "geht das dann auch ohne leckerlis?"... kommt auf den hund und die situation an. ganz ohne gehts manchmal nicht. aber weniger wirds auf alle fälle.
wieso hat "niemand" ein problem damit, dauernd den hund zu bestrafen/korrigieren?
also lieber immer wieder mal den hund mit leckerlis belohnen, als immer wieder mal bestrafen/korrigieren/reizüberfluten zu "müssen".


 

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