Sonntag, 14. August 2011

Tausche Stachelhalsband gegen Training

‎"Wer sagt, dass zuverlässiges Verhalten bei diesem oder jenem Hund nicht ohne Strafe erreichbar ist, sagt nichts über den Hund aus, sondern beschreibt erst einmal seine eigenen Fähigkeiten." 
 
Dr. rer. nat. Ute Blaschke – Berthold
 
http://www.tausche-stachelhalsband-gegen-training.de/

Mittwoch, 3. August 2011

Schluss mit privater Schutzhundeausbildung!

fotografiert von Ursula Aigner

Früher mussten Hunde diverse „Zwecke“ erfüllen, wie Bewachen oder Beschützen. Heute werden Hunde zum Glück als Freunde und Familienmitglieder betrachtet, die sich sehr eng an ihre Menschen binden. Anders in der so genannten Schutzhundeausbildung, wo sie darauf abgerichtet werden, Menschen zu beißen. Die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN veröffentlicht heute ein Undercover-Video, das dieses Scharfmachen zeigt und erstattet Anzeige wegen Tierquälerei.


In diesem Video ist das Schutzhundetraining des Vereins „IG-HS“ (Interessensgemeinschaft Hundesport) aus Möllersdorf (NÖ) zu sehen. Unter Anleitung von Schutzhundesport-Weltmeisterin Renate L. werden Hunde durch brutale Zwangs- und Strafmethoden - Anschreien, Leinenrucken, illegaler Einsatz von Stachelhalsband und Elektroschocks - abgerichtet. Renate L. ist auch Teilnehmerin des Kynologie-Lehrgangs der Veterinärmedizinischen Universität. „Dass diese Tierquälerin als ‚akademisch geprüfte Kynologin’ abschließen soll, ist aus Tierschutzsicht äußerst bedenklich“, meint Johanna Stadler, Geschäftsführerin von VIER PFOTEN.

Das Österreichische Tierschutzgesetz verbietet aggressionsfördernde Maßnahmen, laut Wiener Tierhaltegesetz und der Diensthunde-Ausbildungsverordnung dürfen nur Diensthunde der Sicherheitsexekutive und des Bundesheeres eine Schutzhundeausbildung absolvieren. Dass derartiges Training vielfach auch von Privatpersonen an deren Hunden durchgeführt wird, ist nur wenigen Menschen bewusst. Im Namen unterschiedlicher Schutzhundesportarten werden Einsatzszenarien der Polizei nachgestellt. Was als „Beutetrieb“ verharmlost wird, kann Hunde zur gefährlichen Waffe machen – ein erwünschter Effekt in der Diensthundeausbildung.

„Um schnell zu Erfolgen zu kommen, insbesondere, um den beißenden Hund zum Auslassen zu bewegen, werden körperliche Strafen eingesetzt, wie schmerzhaftes Reißen an Kettenwürgern, auf die Zehen treten oder in die Ohren des Hundes kneifen.“, so Johanna Stadler. Deutlich im Video erkennbar: Selbst vor in Österreich verbotenen Ausbildungshilfen wird nicht zurückgeschreckt: Stachelhalsband (eine auf Zug immer enger werdende Stahlkette mit nach innen gerichteten Stacheln) und Elektroreizgeräte (Halsband, das auf Knopfdruck dem Hund einen Stromstoß gibt).

Dies steht im absoluten Widerspruch zu einer freundschaftlichen und respektvollen Mensch-Hund-Beziehung und ist auch aus Gründen der Sicherheit abzulehnen. „Diese Tierquälerei im Hundesport muss endlich ein Ende haben. Wir fordern ein generelles und ausdrückliches Verbot solcher brutalen Abrichtemethoden“, so Stadler abschließend.